Viele Geflüchtete sind mit den Strukturen und Möglichkeiten in Deutschland überfordert und benötigen Unterstützung beim Ankommen im Alltag. Bei der Orientierung in der „fremden“ Gesellschaft und Kultur helfen ihnen die ehrenamtlichen BSW-Soziallotsen. Sie sind einer der maßgeblichen Erfolgsfaktoren bei der Integration Geflüchteter in das deutsche (Arbeits-)Leben.
Bereits seit Herbst 2017 ist die erste von Integration Schiene ins Leben gerufene Gruppe von BSW-Soziallotsen in Hamburg aktiv. Die 14 engagierten Ehrenamtlichen zeigen seit dem ersten Kennenlernen der „Chance plus“-Klasse (ZukunftPlus e.V.), wie Integration im Alltag stattfinden kann. Die Gruppe, die sich im Rahmen eines Workshops zusammengefunden hat, begeistert: bunt gemischt, äußerst motiviert, bodenständig und mit vielen guten Ideen fanden hier Menschen zusammen, die ganz dringend gebraucht werden.
Die Auftaktveranstaltung diente dazu, den angehenden BSW-Soziallotsen typische Alltagssituationen zu vermitteln, in denen Geflüchtete auf Probleme stoßen und zu zeigen, in welcher Art und Weise sie Unterstützung leisten können. Gemeinsam evaluierten alle Teilnehmer individuelle Unterstützungsangebote. Von „gemeinsamen Kochen“ und „Sightseeing in Hamburg“ über „Die Bedeutung der Werte erklären“ bis zur „Unterstützung bei Behördengängen“ war alles dabei.
Die konkrete Praxis stand mit einem Workshop zur interkulturellen Sensibilisierung im Mittelpunkt, da diese bei der Vorbeugung von Konflikten helfen und eine Grundlage zur Handlungsfähigkeit schaffen kann. Neben dem intensiven Austausch über die Besonderheiten unterschiedlicher Kulturkreise wurde auch darüber gesprochen, was Menschen brauchen, die aus Ländern mit schwierigen Lebensumständen nach Deutschland kommen. Ein weiterer Schwerpunkt war es auch zu zeigen, was Soziallotsen brauchen, um die Geflüchteten zu unterstützen und welche Hilfsangebote realistisch sind.
Im nächsten Schritt lernten die BSW-Soziallotsen die Teilnehmer der „Chance plus“-Klasse bei einem gemeinsamen Essen kennen. Neben angeregten Gesprächen über Themen wie Ausbildung, Heimat, Hobbies und das Wetter sorgte ein Plattdeutsch-Crashkurs von Muttersprachlern für gute Stimmung. Demnächst sind weitere gemeinsame Unternehmungen wie ein Stadtrundgang geplant. Doch auch außerhalb der geplanten Ausflüge stehen die Soziallotsen als Ansprechpartner für die Teilnehmer der „Chance plus“-Klasse zur Verfügung, um ganz alltägliche Fragen stellen zu können. Derzeit wird das Netzwerk der BSW-Soziallotsen erweitert, um deutschlandweit Geflüchtete in Bahnunternehmen zu unterstützen.
Zwischenfazit: Die ersten Schritte sind gemacht und die Mitarbeiter der Integration Schiene sind froh, einen neuen wichtigen Baustein im Portfolio des BSW zu etablieren. Nach Umsetzung des Pilotprojekts in Hamburg ist die Einführung der BSW-Soziallotsen an anderen Standorten geplant.
BSW-Soziallotse werden
Wenn Sie Geflüchteten im Bahnbereich helfen möchten, beraten Sie die Mitarbeiter der Initiative Integration Schiene gern. Sie entscheiden frei über Art und Umfang Ihres Engagements. Rufen Sie einfach kostenfrei unter der Telefonnummer 069 809076-288 an oder schreiben Sie eine E-Mail an integration.schiene@bsw24.de
Informationen zum Projekt Integration Schiene und den BSW-Soziallotsen finden Sie hier: www.integration-schiene.de
Weitere interessante Beiträge aus der Fachzeitschrift Deine Bahn finden Sie auch online unter www.system-bahn.net.
Quelle: Pina Dix, Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW), erschienen in „Deine Bahn.“, 46. Jahrgang, April 2018, S. 54-55
Bild: Integration Schiene