Beschäftigte werden dringend gesucht
Der Stellenmarkt in der Bahnbranche entwickelt sich positiv – das zeigt die Dreijahresauswertung der Allianz pro Schiene. Zwischen 2015 und 2017 ist die Anzahl der Bahnbeschäftigten um knapp zwei Prozent auf 245.496 gestiegen. Noch ein wenig größer fällt der Stellenanstieg bei den Lokführern für Eisenbahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen aus: Hier konnte ein Zuwachs von etwa fünf Prozent auf 43.652 Stellen verzeichnet werden.
„Das Stellenwachstum ist erfreulich, hält aber mit dem Wachstum des Schienenmarktes nicht Schritt“, fasst Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, die Entwicklungen zusammen. Weiterhin erklärt er: „Dieser Stellenzuwachs ist ein erster Erfolg auf dem Weg zu einem Ausbau des Schienenverkehrs und einer besseren Qualität, reicht aber bei weitem nicht, um den enorm steigenden Bedarf zu decken.“ Der Fachkräftemangel ist und bleibt somit eine der größten Herausforderungen der Bahnbranche.
Auffällig ist, dass der Schienensektor bei der staatlichen Förderung deutlich schlechter abschneidet als andere Verkehrsbranchen: Während dem Straßenverkehr dieses Jahr 125 Millionen Euro und der Binnenschifffahrt 2,5 Millionen Euro für die Aus- und Weiterbildung zur Verfügung gestellt wurden, erhielt der Schienengüterverkehr keine Fördermittel vom Bund. Damit liegt die Aus- und Weiterbildung in den Händen der jeweiligen Unternehmen.
Ende Januar 2019 kündigte die Deutsche Bahn beispielsweise an, dieses Jahr 22.000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen. Dabei setzt der Konzern mitunter auf ungewöhnliche Maßnahmen: In den sogenannten Azubi-Castings werden Interessierte über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn informiert und beraten – und zwar direkt vor Ort, an Bahnhöfen und in Zügen. Definitiv eine gute Initiative, um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenzusteuern.
Quelle: Allianz pro Schiene e.V. – „Bahnunternehmen bauen Beschäftigung aus“