Sarah Thiele, Azubi im zweiten Lehrjahr in der Uniform ihres Arbeitgebers
Auch früh am Morgen gut gelaunt: Sarah Thieme ist im zweiten Jahr ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice bei der Deutschen Bahn. Derzeit berät sie vor allem Kunden und Reisende in der Kundeninformation am Bahnschalter, unterstützt bei Problemen, die während einer Zugfahrt entstanden sind und kümmert sich bei Unklarheiten der Weiterreise.
Nebenbei schnuppert sie auch in andere Bereiche des Berufs hinein, wie die Kundenbetreuung am Bahnsteig oder die Informationsansagen. Darüber hinaus können Kaufleute für Verkehrsservice auch in Zügen als Reisebegleiter eingesetzt werden.
Thiele ist durch einen Werbespot auf den Beruf aufmerksam geworden. Ihr gefällt das verbindende Element des Reisens. Darüber hinaus ist der Beruf sehr serviceorientiert: Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Redegewandtheit und Humor sind wichtige Eigenschaften, um auch in stressigen Situationen angemessen reagieren zu können. Eine hohe Belastungsgrenze ist ebenfalls von Vorteil, insbesondere für die Azubis, die sich oft zunächst an die Arbeitszeiten (die Frühschicht beginnt um 6 Uhr) gewöhnen müssen.
Neben ihrem Arbeitseinsatz im Betrieb beschäftigen sich die Azubis in der Berufsschule mit insbesondere mit Englisch, Rechnungswesen, Bahnrecht und Geografie, denn verschiedene Städte und ihre Sehenswürdigkeiten sind den Kaufleuten für Verkehrsservice ebenfalls bekannt. Und auch finanziell können die Azubis nicht klagen: die Deutsche Bahn zahlt ihren angehenden Kaufleuten für Verkehrsservice, je nach Ausbildungsjahr, ca. 1000 bis 1200 € brutto.
Neben der Deutschen Bahn bieten selbstverständlich kommunale Eisenbahnverkehrsunternehmen, der öffentliche Nahverkehr aber auch Schifffahrts- und Reisebusunternehmen die Ausbildung an.
Ein Beruf mit Zukunft
Nach der Ausbildung und mehreren Jahren Berufserfahrung bieten sich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, z. B. als Verkehrsfachwirt/in oder Touristikfachwirt/in. Darüber hinaus können sie, sofern eine Hochschulzulassung vorliegt, ein Studium in Verkehrsbetriebswirtschaft oder Tourismusmanagement angehen.
Thieme macht sich keine Sorgen, dass ihre Tätigkeit in Zukunft durch digitale Innovationen ersetzt wird. Viele Reisende jeden Alters lassen sich gerne direkt und unkompliziert vom Fachpersonal beraten und auf den richtigen Weg bringen.
Besonderheiten der Ausbildung
Die Ausbildung Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Verkehrsservice kann in zwei verschiedenen Richtungen absolviert werden, entweder im Bereich „Verkauf und Service“ oder „Sicherheit und Service“. Sie dauert insgesamt drei Jahre, lässt sich bei guten Leistungen aber auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Darüber hinaus haben die Azubis die Möglichkeit, sich an besonderen Programmen zu beteiligen, wie z. B. die Zusatzqualifikation „Europaassistent“.
Neugierig geworden? Hier finden Sie Informationen zur Ausbildung und hier freie Ausbildungsplätze.
Quelle: Handelsblatt – Wie werde ich Kauffrau/Kaufmann für Verkehrsservice (06.04.2020)
Bild: Zacharie Scheurer/dpa-tmn