Die Allianz pro Schiene hat den Haushaltsentwurf für 2021 ausgewertet und erfreut festgestellt, dass die Investitionen in die Schieneninfrastruktur signifikant angehoben wurden.
Insgesamt wächst das Budget um 12 Prozent auf insgesamt 8,7 Milliarden Euro. Dazu kommen noch etwa eine Milliarde Euro aus den Bundesmitteln, welche für die schienengebundenen Infrastrukturvorhaben des Öffentlichen Nahverkehrs bestimmt sind.
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, äußert sich positiv zu dem Beschluss: „Mit Investitionen von fast zehn Milliarden Euro in die Schiene leistet der Bund einen wesentlichen Beitrag für einen leistungsfähigeren, besseren Bahnverkehr in Deutschland.“
Ausbau der Bahnhöfe für mehr Barrierefreiheit
Derzeit ist jeder sechste Bahnsteig nur über Stufen zu erreichen.
Ein signifikanter Anteil (238 Millionen Euro) wird in den Ausbau von Bahnhöfen investiert, die kundenfreundlicher und barrierefrei werden sollen, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Kinderwagen oder auch Fahrrädern einen unkomplizierten Zugang zu den Gleisen zu ermöglichen.
In der Summe sind auch die Mittel aus dem sogenannten „Handwerkerprogramm“ enthalten. Hier unterstützt der Bund lokale Handwerkerbetriebe in Zeiten der Pandemie, indem Verbesserungen an bundesweit 177 Bahnhöfen durchgeführt werden.
Mehr Zuverlässigkeit durch Digitalisierung
Für das kommende Jahr sind insgesamt 700 Millionen Euro Investition in die Digitale Schiene vorgesehen. Eine Nachrüstung von Schienen und Fahrzeugen durch digitale Zugsicherungssysteme kann die Deutsche Bahn mit pünktlicheren und zuverlässigeren Zügen rechnen.
Diese Mittel sind allerdings nur für die Ausstattung der Infrastruktur vorgesehen, nicht für die der Fahrzeuge. Flege kritisiert diesen Aspekt: „Die Digitalisierung der Schiene lebt vom reibungslosen Zusammenspiel zwischen Infrastruktur und Fahrzeugen, daher muss der Bund beides fördern. Hier muss der Bundestag in den parlamentarischen Beratungen nachbessern.“
Deutschlandtakt und Elektrifizierung
In anderen Bereichen sind leider immer noch nicht die notwendigen Mittel vorhanden. Für die Engpassbeseitigung, welche für die Umsetzung des Deutschlandtaktes erforderlich ist, reichen die bereitgestellten 11 Millionen leider nicht aus.
Darüber hinaus stehen für die Umrüstung von Diesel zu Elektrik bzw. anderen alternativen Energien deutlich zu wenig Mittel zur Verfügung. Flege betont: „Damit kommt Deutschland beim Abschied vom Diesel und auf dem Weg zu 100 Prozent Elektromobilität auf der Schiene viel zu langsam voran. Da brauchen wir mehr Tempo.“
Quellen (inkl. Bild): Sprung nach vorn bei Schieneninvestitionen