Der alarmierende Mangel an Triebfahrzeugführerinnen und -führern stellt die Schienenbranche vor massive Herausforderungen, wie von der Allianz pro Schiene e.V. betont wird. In den letzten Jahren ist der Altersdurchschnitt in diesem Berufszweig deutlich angestiegen, wobei bereits 40 Prozent über 50 Jahre alt sind.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird der Quereinstieg über die Funktionsausbildung als eine mögliche Lösung betrachtet. Dabei spielten Bildungsgutscheine eine wichtige Rolle. Zwischen 2018 und 2022 haben etwa 7.000 Personen erfolgreich diese Funktionsausbildung abgeschlossen. Trotz dieses Erfolgs sehen die Arbeitsagenturen restriktive Vergabepraktiken bei Bildungsgutscheinen, die dem dringenden Personalbedarf nicht gerecht werden.
Besondere Kritik richtet sich dabei auf die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, die den Beruf des Triebfahrzeugführers im Eisenbahnverkehr nicht als Engpassberuf einstuft, was in der Branche auf Unverständnis stößt. Die Allianz pro Schiene e.V. fordert daher eine Überprüfung dieser Einstufung.
Ein weiteres Hindernis ist die Finanzierung der Ausbildung, die nur für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen über Bildungsgutscheine zugänglich ist. Die Schienenbranche plädiert für die Schaffung von Förderinstrumenten, die auch motivierten Quereinsteigern offenstehen, unabhängig von ihrem aktuellen Beschäftigungsstatus.
Nach dem erfolgreichen Quereinstieg sollten die Beschäftigten die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und den Berufsabschluss als Eisenbahner im Betriebsdienst nachzuholen.
Die Schienenbranche betont außerdem die Bedeutung eines kontinuierlichen Dialogs zur Qualitätssicherung der Funktionsausbildung. Dabei sollen Bund, Branche und Gewerkschaften gemeinsam Mindeststandards für Ausbildung und Prüfung optimieren.
Die Allianz pro Schiene e.V. fordert daher dringende Maßnahmen, um dem Triebfahrzeugführermangel entgegenzuwirken und die Schieneninfrastruktur langfristig zu sichern.