Berlin, 27.04.2021. Der Paketdienst der Deutschen Post (DHL) hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Gut über die Schiene zu transportieren. Bisher werden nur etwa zwei Prozent der Pakete mit Hilfe von Güterzügen transportiert, die restlichen 98 Prozent von LKWs befördert.
Mittelfristig soll dieser Wert zunächst auf sechs Prozent, langfristig auf 20 Prozent gesteigert werden.
Tobias Meyer, Vorstand der Deutschen Post, hat Interesse am Klimaschutz und den anderen Vorteilen, sieht aber auch die Herausforderungen. Güterzüge müssen frühzeitig gebucht werden, sind weniger flexibel und haben oft eine längere Laufzeit als der Gütertransport über die Straße. Der Paketdienst DPD hat bereits vor zehn Jahren ein Pilotprojekt zum Pakettransport über die Schiene gestartet und eingestellt.
Zunächst werden die Verbindungen Hamburg-München, Hamburg-Stuttgart und Berlin-Frankfurt anvisiert, langfristig soll noch die Strecke Berlin-Ruhrpott dazukommen.
Zum Gelingen müsste die DB Cargo ihre Verbindungen nicht nur schneller und flexibler gestalten, auch das Be- und Entladen muss unkomplizierter werden.
Dafür spricht aber auch einiges für den Transport der Pakete mit Güterzügen: mit einem Zug können etwa 100.000 Pakete auf einmal befördert werden. Für so eine Menge werden ansonsten durchschnittlich 35 LKW eingesetzt. Das bedeutet auch, dass anstelle von 35 LKW-Fahrern nur noch ein Lokführer bzw. eine Lokführerin eingesetzt wird. Zudem würden bei der Bahn mehr Stellen im Bereich der Lagerlogistik geschaffen.
Quelle: DHL will mehr Güterzüge für Paketversand nutzen
Bild: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner