Gute Nachrichten aus Hamburg: das Projekt „Digitale S-Bahn“ liegt im Zeitplan!
Die erste nachgerüstete S-Bahn wurde im Werk Stellingen vorgestellt, drei weitere sollen bis zum ITS-Kongress fertig sein. Ab Oktober 2021 werden die ersten Fahrgäste mit digitalen Zügen durch den Hamburger Nahverkehr befördert.
Die Strecke Berliner Tor – Bergedorf / Aumühle ist für die Erprobung der neuen Technologien vorgesehen. Sowohl die Gleise wie auch die Züge werden mit digitalen Systemen von Siemens ausgestattet.
Laut Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, werden durch die Nachrüstung 20 Prozent mehr Kapazitäten auf der Strecke geschaffen, da das System eine dichtere Taktung der Züge ermöglicht. Darüber hinaus schafft es mehr Stabilität im Bahnverkehr und schützt das Klima.
Insgesamt kostet das Projekt 60 Million Euro und wird getragen von der Stadt Hamburg, der Deutschen Bahn und Siemens.
Sollte sich die digitale S-Bahn in Hamburg bewähren, wird eine Übertragung auf die anderen vier Metropolregionen mit einer S-Bahn (Berlin, Stuttgart, Rhein-Ruhr und München) in Erwägung gezogen.
Insgesamt werden bei den S-Bahnen über 6000 Mitarbeitende beschäftigt; bei dem Projekt werden insbesondere Gleisbauer, Servicetechniker sowie Elektroingenieure gebraucht.
Mit welchen Technologien werden die S-Bahnen nachgerüstet?
Die Systeme, mit welchen die S-Bahnen nun nachgerüstet werden, stammen aus dem Hause Siemens. Auf der Teststrecke kommen das ETCS (European Train Controlling Systems) und ATO (Automatic Train Operation) zum Einsatz.
Mithilfe dieser Technologien lassen sich die Züge automatisch beschleunigen und abbremsen, sodass sie auf einer Strecke in einer dichteren Taktung fahren. Das System ist an jeden Zugtyp anpassbar und lässt sich für den fahrerlosen Betrieb nachrüsten.
In Hamburg kommt zusätzlich noch das vollautomatische Zugbereitstellungssystem am Bahnhof Bergedorf zum Einsatz.
Foto: Deutsche Bahn AG / Egbert Meyer-Lovis
Quelle (inkl. Grafik): Digitale S-Bahn Hamburg: erster Zug fertig ausgerüstet