Die Digitalisierung besitzt das Potenzial, Prozesse zu vereinfachen, zu optimieren und effizienter zu gestalten. Auch die Bahnbranche möchte dieses Potenzial in Zukunft nutzen und noch digitaler werden.
Wie viele deutsche Medien, z. B. die Tagesschau, am Wochenende berichteten, plant die Deutsche Bahn, Milliarden in die Digitalisierung zu investieren. Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla erklärte der Deutschen Presse-Agentur, dass dafür eine Digitalgesellschaft gegründet werden soll, die in Zusammenarbeit mit der Industrie Lösungen entwickelt.
Ziel der Digitalisierungsprojekte ist es unter anderem, Zugverspätungen zu reduzieren. Als Vorzeigebeispiel gilt die Strecke zwischen Berlin und München, die größtenteils bereits digitalisiert ist. Dadurch habe man es geschafft, dass mehr als 80 Prozent der Fernzüge pünktlich seien.
Das gesamte Schienennetz zu digitalisieren ist jedoch ein teurer Spaß: Einem Guthaben zufolge wären dafür ganze 28 Milliarden Euro nötig. Angefangen wird deshalb erst einmal mit fünf Streckenabschnitten, zum Beispiel der ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln. Für die Digitalisierung dieser Strecken ist bis 2023 eine Summe von 570 Millionen Euro eingeplant.
Erstattungen für Zugverspätungen: online und automatisiert
Weiterhin ist geplant, dass Erstattungen von Teilen des Fahrpreises in Zukunft auch digital vorgenommen werden können. Kunden der Deutschen Bahn müssen dann kein Formular im Papierformat mehr einreichen, sondern können ihren Antrag im Internet stellen.
Darüber hinaus plant die Deutsche Bahn ein sogenanntes Live-Ticket im Rahmen des Digitalisierungsprojektes „Vendo“, das 2021 starten soll. Dieses soll Fahrgäste automatisch über Verspätungen benachrichtigen und ermöglichen, gleich eine Umbuchung zu tätigen. In diesem Zuge soll auch die Erstattung des Fahrpreises, wenn sie denn zutrifft, automatisch erfolgen.
FRAnny und SEMMI: künstliche Intelligenz zum Anfassen
Ein konkretes Beispiel dafür, was die Digitalisierung jetzt schon alles schaffen kann, sind die Roboter FRAnny und SEMMI. FRAnny ist ein cloudbasiertes Sprachdialogsystem und beantwortet den Reisenden am Frankfurter Flughafen geduldig alle Fragen zu ihrer Reise, zum Flughafengelände oder WLAN-Netz – auf Wunsch sogar auf Japanisch. Neben Deutsch und Englisch spricht der Auskunftsroboter nämlich noch sieben weitere Sprachen.
FRAnnys „Schwester“ SEMMI wird ab Juni am Berliner Hauptbahnhof stehen. Die beiden Roboter können übrigens noch mehr, als nur Fragen beantworten: Sie können auch mimisch auf die Fragenden reagieren und Smalltalk führen. Dank der Machine-Learning-Technologie werden sie dabei mit jeder Kundenanfrage ein wenig schlauer.
Jobs im Bereich Digitalisierung bei der Bahn
Die Digitalisierung hilft aber nicht nur dabei, den Bahnbetrieb schneller oder das Reisen komfortabler zu machen: Sie schafft auch Tausende neue Jobs in der Bahnbranche! Während es stimmt, dass durch die Automatisierung beispielsweise Stellen als Maschinisten verschwinden, entstehen gleichzeitig auch komplett neue Berufsprofile – schließlich muss es jemanden geben, der die Computer programmiert und die Projekte umsetzt.
Viele Bahnunternehmen sind deshalb dringend auf der Suche nach IT-Experten, die sie bei ihren Digitalisierungsprojekten unterstützen können. Aber auch Ingenieure und sonstige Projektleiter werden für diese Zwecke gesucht.
SchienenJobs hilft dabei, Jobs mit Bezug zur Digitalisierung zu finden. Geben Sie in der Jobsuche Stichwörter wie „digital“ oder „Digitalisierung“ ein und Ihnen werden die passenden Stellen angezeigt. Gut geeignet ist der Digitalisierungsbereich auch für Schüler oder Schulabgänger, denn gerade hier sind viele Praktika zu vergeben: Aktivieren Sie dazu einfach das Kästchen „Nur Praktika“. Bei Eingabe Ihrer Stadt oder PLZ werden Ihnen dann die Angebote aus Ihrem Umkreis angezeigt.
Quellen:
ARD Tagesschau – „Pünktlich dank Digitalisierung?“ (07.04.2019)
Deutsche Bahn – „Fraport und Deutsche Bahn testen künstliche Intelligenz am Flughafen Frankfurt“ (08.04.2019)
t3n – „Deutsche Bahn: Mit Digitalisierung gegen Verspätungen“ (08.04.2019)
t3n – „Die Deutsche Bahn will Geld für Verspätungen in Zukunft online erstatten“ (19.03.2019)